Liebe Dambroicherinnen und Dambroicher,
liebe Rotter, Sövener, Westerhausener, Kurscheider und Bewohner der umliegenden kleineren Dörfer,
liebe Engagierte aus den Dorfvereinen,
In unserem KiTa-Bezirk “Dambroich/Hanf” fehlt es bereits seit einigen Jahren an Betreuungsplätzen und dieser Mangel wird sich in den nächsten Jahren weiter verstärken. Wie einige – aber sicher nicht alle – von Euch mitbekommen haben, hat die Stadt Hennef daher 2019 entschieden, die KiTa “Fledermäuse” in Dambroich zu einer 4-Gruppen-Groß-KiTa zu erweitern. Wir als Vorstand des Bürgervereins Dambroich haben von diesen Plänen erst im November 2020 erfahren. Mittlerweile haben wir nach Beschwerdeschreiben von uns als Vorstand und von Anwohnern an die Stadt Gespräche mit verschiedenen Verantwortlichen führen können.
Auch wenn wir natürlich den Bedarf an Betreuungsplätzen sehen, halten wir einen Ausbau der KiTa in Dambroich für eine schlechte Lösung, insbesondere für die direkten Anwohner und unser Dorf im Allgemeinen, aber auch für die (zukünftigen) Familien in den Dörfern der Obergemeinde. In Zahlen bedeutet der geplante Ausbau für die KiTa “Fledermäuse”:
- Verdopplung von zwei auf vier Gruppen
- Verdopplung von etwa 44 auf etwa 84 Kinder, davon (aktuell) 13 Kinder aus Dambroich
- Verdopplung der Mitarbeiterzahl von derzeit etwa 7 auf etwa 13 Stellen
- Verkleinerung der Außenspielfläche, dadurch Reduktion der Außenspielfläche pro Kind auf weniger als die Hälfte
Wir
befürchten teils gravierende Auswirkungen für unser Dorf:
Am
meisten fürchten wir eine massive Verschärfung der
Verkehrssituation. Wir erwarten täglich etwa 10 parkende Autos
der ErzieherInnen (aktuell etwa 5 Autos), für die die KiTa keinen
einzigen ausgewiesenen Parkplatz hat. Außerdem rechnen wir mit etwa
65-70 Kindern, die täglich in vermutlich etwa 50 Autos aus
der Obergemeinde in unser Dorf gefahren werden. Diese 50 Autos müssen
während der Bring- und der Holzeit irgendwo am Straßenrand (kurz)
parken. Die Straßen in Dambroich haben keine ausgewiesenen Fußwege
oder Bürgersteige. Die Autos teilen sich die Straße mit den
Fußgängern und Radfahrern. Eine derarte Erhöhung des auswärtigen
Verkehrs wird insbesondere an den dunklen Wintermorgen zur Gefährdung
der Schulkinder auf dem Weg zum Bus und auch der KiTa-Kinder auf
dem Weg auf das KiTa-Gelände führen. Bereits jetzt beschweren sich
immer wieder Anwohner über Geschwindigkeitsübertretungen,
Parkchaos, Abschiedshupen und im Stand laufende Motoren.
Desweiteren wird der Anbau uns Teile unseres Festplatzes und des Dorfspielplatzes kosten. Hier sorgen wir uns um eine Einschränkung der Nutzbarkeit des Festplatzes, sollte dieser beispielsweise als Parkfläche oder auch als Fluchtfläche eingeplant werden.
Für die Kinder und Eltern bedeutet der Ausbau, dass etwa 65 Kinder gezwungen sind, mit dem Auto aus der Obergemeinde nach Dambroich in die KiTa chauffiert werden müssen. Diese Kinder haben keine Chance, ihre KiTa zu Fuß, mit Fahrrad oder Roller zu erreichen. Die Eltern werden jährlich etwa 200.000km zusammenfahren, nur um die Kinder zur KiTa zu bringen.
Aus all diesen Gründen halten wir den Bau einer zweiten KiTa in Söven oder Westerhausen für eine viel bessere Lösung für alle Beteiligten. Unsere Bedenken haben wir mittlerweile in Gesprächen mit CDU und Unabhängigen und auch mit Bürgermeister Dahm und Vertretern der Stadt darlegen können. Dennoch hält die Stadt an den Ausbauplänen fest und möchte schnellstmöglich mit dem Ausbau beginnen. Die Gründe, die für den Ausbau in Dambroich sprechen, sind ausschließlich finanzieller (und mittlerweile auch zeitlicher) Natur. Angeblich stehen in Söven und Westerhausen keine Grundstücke zur Verfügung. Eine Aussage, die durchaus begründet angezweifelt werden kann.
Wie
geht es weiter?
Am
29.04.
tagt der Bauausschuss der Stadt und müsste dann die Stadtverwaltung
mit dem Stellen eines Bauantrages beauftragen. Wir werden beim
Bauausschuss beantragen, ein Verkehrsgutachten (insbesondere
hinsichtlich der Parksituation) in Auftrag zu geben und ein
Verkehrskonzept zu erarbeiten. Wir werden außerdem die
Veröffentlichung des Flucht- und Rettungsplanes für die ausgebaute
KiTa beantragen.
Wir haben Bürgermeister Dahm, den leitenden Mitarbeitern der Stadt und den Vertretern der Stadtratsfraktionen deutlich gemacht, dass wir mit der Kommunikation der Ausbaupläne mehr als unzufrieden sind und der Meinung sind, dass sich allgemein die Kommunikation der Stadt in den letzten Jahren und Jahrzehnten verschlechtert hat. Wir erwarten hier in Zukunft eine deutliche Verbesserung der Beteiligung der Dorfgemeinschaften.
Wir würden uns freuen, wenn die benachbarten Vereine hier ebenfalls Stellung gegenüber der Stadt beziehen, sofern sie unsere Meinung zu diesen Ausbauplänen teilen.
Bürgerverein Dambroich e.V.
Der Vorstand